Studierendentagungen

Zweimal im Jahr lädt das Ausbildunsreferat ein zur Studierendentagung. Die Themen werden von uns Studierenden gewählt und von einem studentischen Vorbereitungsteam in Zusammenarbeit mit Ausbildungsreferentin Frau Dr. Sommer vorbereitet. Die Themenfelder sind breit gestreut und die Tagungen bieten eine gute Chance, zukünftige Kolleginnen und Kollegen und verschiedene Personen aus der Kichenleitung kennenzulernen. 
Hier einige Eindrücke der vergangenen Tagungen.

 

Frühjahrstagung 2014

 

 

 

Drei Tage trafen wir uns mit etwa 20 jungen Studierenden der Theologie, um einen Nachmittag auf der Vollversammlung neuste Informationen über das Studium und die Landeskirche auszutauschen und drei intensive halbe Tage unter dem Thema „... bis an das Ende der Erde“ Vorträge zu hören und von Menschen aus anderen Kontinenten über den gelebten Glauben an ihren Punkten der Erde zu erfahren.
Die Themen der Tagung war einerseits geprägt durch die im Mobo angestoßene Debatte über Homosexualität in Studium und Pfarramt, andererseits davon bestimmt, wie mehr (junge) für den Pfarrdienst in Kurhessen-Waldeck begeistert werden können. Die angestoßene Debatte führte dazu, dass ein Studientag zum Thema „Vielfalt im Pfarrhaus“ angeboten werden soll.
Ein Vortrag über den Kirchentag e.V. und dessen Zusammenarbeit mit den Landeskirchen sowie Johanna Hestermanns Bericht vom ÖRK aus Busan/Korea rundeten die Tagung ab, letzterer verwies bereits auf den kommenden Tag. Es sei erwähnt, dass alle zu vergebenden Ämter ohne größere Diskussion mit motivierten Studierenden besetzt werden konnten.

Die Tagung bot einen Austausch auf höchstem Niveau. Die FIT Herrmannsburg (s. letzter Mobo) war mit vier internationale Studierenden in Begleitung von Prof. Richebächer angereist. Der Professor für interkulturelle systematische Theologie begann nach einem auflockernden Quiz mit einer anschaulichen wissenschaftlichen Einführung zu missionswissenschaftlichen und interkulturellen Perpektiven auf „ChristIn-Sein an verschiedenen Orten der Welt.“ Er nahm u.a. das Verhältnis von Kultur und Religion auf den Prüfstand. Die Gäste bereicherten die interessierten Studierenden am Nachmittag mit persönlichen Erzählungen zum Christsein in Ghana, Mexiko, Tansania und China. Der intensive persönliche Austausch war durch kleine Gesprächsrunden und das breite Wissen den Gäste gesichert. Es kamen zudem Referentinnen, die über ihre Erfahrungen in Auslandspfarrstellen in Namibia und Estland berichteten; vom Christinnen und Christen in Syrien und dem Libanon erfuhren wir durch eine Pfarrerin, die seit einigen Jahren die Partnerschaft unserer Kirche mit der Kirche vor Ort begleitet. Den Mittwoch prägten zwei Pfarrer aus Indien, die seit einiger Zeit in Deutschland tätig sind. Während der zwei Tage ist hoffentlich ökumenisches Vertrauen gewachsen, auch wenn allen bewusst ist, dass der ökumenische Dialog nicht nur bereichernd und fruchtbar, sondern manchmal auch kontrovers und schwierig ist.

Einige Zitate veranschaulichen die interessierte, positive und aufgeschlossene Haltung aller Anwesenden gegenüber den Nächsten: „Es gibt Theologie nur im Kontext, sonst gibt es gar keine Theologie.“ Prof. Dr. Richebächer über Theologie in unterschiedlichen Kontexten. „Das spannende war, dass wir alle, die wir aus den unterschiedlichen Kontexten kamen, uns auf dieselben Geschichten, die gleichen Figuren beziehen, dieselben Texte kannten und aus ihnen lernen.“ Stud. theol. Johanna Hestermann zum Austausch mit Theologiestudierenden aus allen Teilen der Welt. „Auch wenn wir verschiedene Kirchen sind, gehören wir zusammen. Wir teilen eine Botschaft.“ Pfr. Dr. Thonipara.

In den Andachten und dem Agapemahl mit Bibel-Teilen am Dienstagabend war diese Gemeinschaft deutlich zu spüren.

Weitere Informationen (bspw. Über Partnergemeinden und Kirchengemeinschaften der EKKW) bietet das Ökumenischen Dezernat in Kassel und auch das Zentrum Ökumene der EKHN, mit dem der Kooperationsprozess langsam greift.

von Daniela Wieners
 

 


 

Herbsttagung 2013

Am 10. Septemeber 2013 begann unsere diesjährige Herbsttagung zum Thema „Selbstfürsorge im Pfarramt“.

Gemeinsam mit unserer Ausbildungsreferentin Frau Dr. Sommer hatte eine studentische Vorbereitungsgruppe ein interessantes und abwechslungsreiches Programm aus Andachten, Vorträgen, Workshops und einem festlichen Abend mit Agapemahl erarbeitet.

Der Pfarrberuf ist, trotz seiner Vielfalt und vieler Vorteile, ein Beruf, der die Person der Pfarrerin oder des Pfarrers unglaublich fordert. Umso wichtiger ist es daher, zwischen all den Anforderungen, die Gemeinde und Pastoralaufgaben an die eigene Person stellen, auf sich selbst zu achten und Grenzen zu setzen.

Einen pastoralpsychologischen Einblick vor dem Hintergrund aktueller Veränderungen im Pfarrberuf erhielten wir durch einen einleitenden Vortrag von Pfarrer i.R. Rüdiger Haar, der auch lange als Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut tätig gewesen ist.

Pfarrer Andreas Rohnke von der Pfarrvertretung, der im Rahmen einer Masterarbeit eine umfassende Gesundheitsumfrage in der EKKW durchgeführt hat, stellte uns seine teils sehr überraschenden Ergebnisse vor. Erste Ergebnisse der Umfrage können hier ► hier eingesehen werden.

Der Nachmittag war schließlich geprägt von Workshops. Schließlich sei noch niemandem jemals dadurch geholfen, dass er über Selbstfürsorge geredet habe. In drei Workshops zu den Themen „Spiritualität“, „Achtsamkeit“ und „Ernährung“ war es möglich, sich selbst auszuprobieren. Welche Formen der Meditation oder des Gebets passen zu mir? Wie ist es mir möglich, durch gezielte Übungen meine Körper effizient zu entspannen? Welchen Teil trägt Ernährung zu meinem Wohlbefinden bei?

Anders als bei vergangenen Tagungen wurde diesmal unser gemeinsamer Abendmahlsgottesdienst als Agapemahl am Abend gefeiert. Ein festlich hergerichteter Raum, ein exzellentes Essen untermalt mit klassischer Musik und gemeinsames Bibelteilen ließen den Abend eindrucksvoll gelingen. Auch das ist Selbstfürsorge.

Der zweite Tag der Tagung und damit deren Ende wurde durch die Perspektive der Kirchenleitung abgeschlossen: Frau Wienold-Hocke, Pröpstin des Sprengels Kassel, war unserer Einladung gefolgt. Kirche kann nur dann gut darin sein, für andere zu sorgen, wenn sie sich auch für ihre eigenen Mitarbeiter sorgt. So ist es selbstverständlich, dass die Kirchenleitung, die natürlich über die besonderen Anforderungen an den Pfarrberuf weiß, auch Maßnahmen ergreift, dass ihre Pfarrerinnen und Pfarrer mit diesen umgehen können. Pröpstin Katrin Wienold-Hocke berichtete über diese Maßnahmen und würzte ihre Schilderungen schließlich mit eigenen Erfahrungen. Die Tagung rief einen jeden zur Fürsorge auf – sehr wohl in dem Wissen, dass für uns alle sehr gut gesorgt ist!

von Björn Henkel